Nachhaltig oder nicht? 5 Mythen im Schnellcheck
Nachhaltigkeit ist in aller Munde – aber wie viel von dem, was du über umweltfreundliches Handeln gehört hast, entspricht tatsächlich der Wahrheit? In diesem Artikel decken wir fünf weitverbreitete Missverständnisse auf, die oft als umweltfreundlich gelten, es aber nicht immer sind. Erfahre hier, wie du besser informiert und umweltbewusster handeln kannst!
1. Mythos: Plastikverzicht ist immer gleichbedeutend mit Klimaschutz
Ein weit verbreiteter Irrglaube ist, dass der Verzicht auf Plastik automatisch den besten Beitrag zum Klimaschutz leistet. Doch das ist nicht immer der Fall. Alternativen wie Papier, Glas oder Metall können eine schlechtere CO2-Bilanz aufweisen. Ein Beispiel ist die Verpackung von Frischfleisch: Während EPS-Schaumstoffschalen mit PVC-Folie in der Produktion mehr Emissionen verursachen als Fleischerpapier, verdirbt in ihnen weniger Fleisch. Dadurch wird der CO2-Unterschied wettgemacht, und die Kunststoffverpackung weist letztlich eine 35 Prozent geringere Klimabelastung auf als die Papierverpackung. Statt pauschal auf Plastik zu verzichten, solltest du beim Kauf auf die gesamte Umweltbilanz eines Produkts achten und dich für nachhaltige, recycelbare Materialien entscheiden, die effektiv zur Reduzierung von Emissionen beitragen.
Mehr Infos zur Klimabilanz von Kunststoff findest du hier:
https://www.lifecycleinitiative.org/wp-content/uploads/2020/04/Single-use-plastic-bags-and-alternatives-Recommendations-from-LCA-final.pdf
https://newsroom.kunststoffverpackungen.de/2024/06/05/kunststoff-bessere-co2-bilanz-als-papier/
2. Mythos: Bio-Lebensmittel sind immer die nachhaltigste Wahl
Viele glauben, dass Bio-Lebensmittel automatisch die nachhaltigste Wahl sind. Doch das stimmt nicht immer. Zwar werden Bio-Produkte umweltschonender angebaut, doch ihr CO2-Fußabdruck kann deutlich höher sein, wenn sie aus weit entfernten Regionen importiert werden oder außerhalb ihrer Saison konsumiert werden. So können beispielsweise Äpfel aus Neuseeland im Juli eine bessere CO2-Bilanz haben als regionale Äpfel aus dem Kühlhaus. Eine nachhaltigere Wahl ist es daher, regional und saisonal einzukaufen. Das reduziert Transportwege, unterstützt die lokale Landwirtschaft und senkt den Energieverbrauch für Lagerung und Gewächshäuser. So machst du die Umwelt glücklich und genießt frische Äpfel direkt vom Bauern nebenan.
Mehr Infos zum umweltfreundlichen Einkaufen von Lebensmitteln findest du hier: https://www.quarks.de/gesundheit/ernaehrung/so-kaufst-du-umweltfreundlicher-als-nur-mit-bio/
3. Mythos: Papier ist immer besser als Plastik
Papierverpackungen gelten oft als umweltfreundlicher, doch ihre Herstellung benötigt fast doppelt so viel Energie wie die von Plastik. Zudem wird mehr Material benötigt und chemische Behandlungen bei der Herstellung verschlechtern die Umweltbilanz weiter. Ein weiterer Nachteil ist, dass Papierverpackungen oft mit Kunststoff beschichtet werden, um sie wasserabweisend zu machen. Diese Kombination aus Materialien erschwert das Recycling erheblich, da sie in keine klare Fraktion gehört. Zwar ist Papier ein natürlicher Rohstoff, aber es reißt nicht nur schneller, sondern ist auch nicht flüssigkeitsfest, was den Verbrauch erhöht. Statt pauschal auf Papier zu setzen, achte beim Kauf auf nachhaltig produzierte Lösungen und verwende Einwegartikel bewusst und sparsam. Bei RE:CIRCLE setzen wir beispielsweise bei der Herstellung unserer 30-Liter-Müllbeutel auf 80% recyceltes LDPE (Low-Density Polyethylene). Unsere Recycling-Mülltüten sind dadurch nicht nur robust und reißfest, sondern tragen durch die Verwendung von Recyclingmaterial auch aktiv zur Schonung der Umwelt bei.
Mehr Infos zum Nachhaltigkeits-Check von Papiertüten findest du hier: https://www.geo.de/natur/nachhaltigkeit/4--papier--oder-plastiktuete-_30117980-30166102.html
4. Mythos: Einwegprodukte aus Bambus sind immer nachhaltig
Bambusprodukte werden oft als umweltfreundliche Wahl gegenüber Plastik und Holz vermarktet. Doch nicht alle Bambusprodukte sind tatsächlich nachhaltig. Einige stammen aus Monokulturen, die zur Abholzung von Wäldern führen und die Artenvielfalt gefährden. Das gilt nicht nur für Bambus, sondern auch für andere Produkte, die aus Bäumen gewonnen werden, wie zum Beispiel Papier. Mit der neuen EU-Verordnung für entwaldungsfreie Produkte, die ab Dezember 2024 gilt, wird sichergestellt, dass nur noch Produkte auf den EU-Markt kommen dürfen, die nicht zur Entwaldung beitragen, einschließlich nicht recyceltem Holz. Entscheide dich deshalb für Bambusprodukte, die aus verantwortungsvollem Anbau stammen und den neuen Sorgfaltspflichten gerecht werden. Bei RE:CIRCLE legen wir größten Wert darauf, dass unsere Produkte den höchsten Nachhaltigkeitsstandards entsprechen und nicht zur Entwaldung beitragen.
Mehr Infos zur neuen EU-Verordnung für entwaldungsfreie Produkte findest du hier: https://www.bmel.de/DE/themen/wald/waelder-weltweit/entwaldungsfreie-Lieferketten-eu-vo.html
5. Mythos: Altglas muss nicht nach Farben getrennt werden
Diese Vorstellung ist weit verbreitet, aber falsch. Altglas wird im Lkw in separaten Kammern für Weiß-, Braun- und Grünglas transportiert, um die farbliche Trennung sicherzustellen. Grünglas kann zwar Fehlfarben wie blaues Glas verkraften, doch Weiß- und Braunglas reagieren empfindlich auf Vermischungen, was die Qualität des neuen Glases beeinträchtigen kann. Richtiges Trennen lohnt sich: Eine Tonne recyceltes Glas spart bei der Herstellung von neuem Behälterglas etwa 300 kg CO2 ein. Deine Sorgfalt beim Recycling trägt also direkt zur Reduzierung von Emissionen bei und schützt aktiv das Klima.
Mehr Infos zur richtigen Trennung von Altglas findest du hier: https://www.bvse.de/recycling-glas/nachrichten-glasrecycling/2365-blau-gehoert-in-gruen-eine-kleine-altglas-farbenkunde.html
Ende gut, Umwelt gut
Nicht alles, was glänzt, ist Gold – und nicht jeder Nachhaltigkeitsmythos stimmt. Du hast die Wahrheit hinter den Märchen entdeckt, also leg los und mach die Welt ein bisschen nachhaltiger!
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